Eine Geschichte mit einem realen Hintergrund: Miss Daisy baut einen Unfall, ihr Sohn kauft ihr ein neues Auto und heuert einen Chauffeur an. Ein spannendes Spiel beginnt – und das auch noch im Haus Seerose am 23.Mai ab 20 Uhr.


Doris Kunstmann und Ron Williams spielen Miss Daisy und ihr Chauffeur. Foto: Dietrich Dettmann

Nettetal (red) / 17. Mai 2022 Am Montag, 23. Mai, gastiert das Tourneetheater Thespiskarren mit dem Schauspiel „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ in Nettetal. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr und findet im Haus Seerose an der Steegerstraße 38 in Lobberich statt. 

Ursprünglich sollte die Veranstaltung am 21. März stattfinden, musste aber krankheitsbedingt verschoben werden. Die bereits gekauften Eintrittskarten sind selbstverständlich weiter gültig. In den Hauptrollen sind Doris Kunstmann und Ron Williams zu sehen. 

Um was geht es? Atlanta, Georgia, 1948: Miss Daisy ist eine 72-jährige pensionierte Lehrerin. Nachdem sie eines Tages mit ihrem Auto einen Unfall verursacht hat, kauft Sohn Boolie ihr einen neuen Wagen und engagiert vorsichtshalber den Schwarzen Hoke Coleburn als Chauffeur. Hoke, mit seinen 60 Jahren selbst nicht mehr der Jüngste, ist ein ruhiger, lebenskluger Mann und somit der ideale Gegenpart zur egozentrischen Miss Daisy, die sich hartnäckig weigert, seine Dienste in Anspruch zu nehmen. Mit Ausdauer und unbeeindruckt von mancher unfreundlichen Bemerkung der alten Dame schafft es Hoke schließlich, dass Miss Daisy in den Wagen einsteigt. Allmählich entsteht zwischen dem ungleichen Paar eine respektvolle Sympathie. Was zunächst den Charme einer widerspenstigen Zähmung hat, entwickelt sich zu einem Gesellschaftsstück mit Tiefgang und subtilen Ober- und Untertönen, ohne das Spiel von Nähe und Ferne zwischen den beiden Hauptpersonen ganz aufzulösen. Genügend Zündstoff für dauerhafte Spannung liefert schon der reale historische Rahmen, dem die beiden Protagonisten entstammen, Sphären, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Hier die wohlhabende, gebildete jüdische Südstaaten-Lady, dort der Schwarze Angestellte aus der Unterschicht in einer Zeit, in der die Rassentrennung in den USA noch fast selbstverständlich den Alltag der Menschen bestimmte.