Handel in einer Geheimsprache – das gibt es wohl nur in Breyell.

Beiträge in Wort und Bild, Liebeserklärungen an Breyell und Kuriositäten werden gern entgegengenommen. Schreiben Sie uns eine E-Mail: info@nettetalvondrinnen.de

Breyell in den letzten Stunden eines Sonnenlichttages. Foto: Uli Rentzsch

In Breyell lebt die Geschichte des Handels. Vor allem in der Sprache. Vor ungefähr 200 bis 300 Jahren hatten die Händler rund um und in Breyell überhaupt gar keine Lust, dem “normalen” Volk mitzuteilen, welche Ware sie wann, wo, wie und zu welchem Wert sie kaufen oder verkaufen konnten. Sie unterhielten sich in einer Geheimsprache: Henese Fleck. Dann wurde der Mann zu “Bengk” und die Frau zu “Tuere”, das Kind zu “Jrons” und der Junge zu “Wööles”. Sprachwissenschaftler haben längst herausgefunden, dass Henese Fleck und das direkt in der unmittelbar Nachbarschaft gesprochene Limburgische Platt viele Ähnlichkeiten aufwiesen, besonders  bei der Benutzung von Wohlklangslauten bei Geschlechtswörten vor bestimmten männlichen Hauptwörtern. So heißt „Kennst Du den Mann?“ übersetzt „Holt Zinoetes dem Blag?“ Nun, das mag etwas feinsinnig und doch detailliert interpretiert sein, aber so war es. Und so steht es auch bei wikipedia. Friedrich Kluge, Sprachwissenschaftler des 19. Jahrhunderts, urteilte nicht lange um den heißen Brei herum und bezeichnete Henese Fleck als die „überraschendste und seltsamste deutschen Geheimsprache überhaupt“.

2016 untersuchte die A&S Archäologie einen Landstrich gleich neben der Bundesautobahn 61 und fand heraus: Hier bewirtschaften die Römer zur Kaiserzeit einen Bauernhof. Vorstellen konnte man sich das schon, wissen konnte man es nicht, bevor einige Gruben und Funde entdeckte. Doch die Zeit verging, die Römer mussten sich zurückziehen. Vor rund 900 Jahren wurde Breyell erstmalig offiziell erwähnt. 2018 feierten die Breyeller diesen Geburtstag praktisch auf die Sekunde. Pünktlich um Mitternacht vom 29. auf den 30. September wurde ein Feuerwerk gezündet.

Um die Geschichte Breyells, auch die des Handels, hat sich der Verkehrsverein Breyell verdient gemacht. Wer tief in das Thema einsteigen möchte, dem sei die Internetseite des VV Breyell empfohlen.

Wer Ruhe sucht, findet sie am Breyeller See. Foto: Uli Rentzsch
Die Juxkapelle “Och D_r Doedel” aus Belfeld beim Breyeller Christkind’-Markt. Foto: Uli Rentzsch
Herzlich willkommen im Landschaftshof Baerlo Foto: Uli Rentzsch