Ein Hauch von Mystik – ist es nicht so, wenn man sich in einer Stadt direkt an der Grenze aufhält?

Beiträge in Wort und Bild, Liebeserklärungen an Kaldenkirchen und Kuriositäten werden gern entgegengenommen. Schreiben Sie uns eine E-Mail: info@nettetalvondrinnen.de

Mächtige Bäume auf der Sequoiafarm. Foto: Uli Rentzsch

Sie haben es schon immer geahnt: Wenn Sie in Kaldenkirchen waren, haben Sie endlich Gewissheit. Eine Stadt direkt an einer Grenze hat etwas Besonderes, etwas Mystisches, birgt vielleicht ein Geheimnis. Gleich hinter dem Gewerbegebiet Nettetal-West stehen Sie schon mitten in den Niederlanden (nicht geographisch – aber gefühlt). Die Steyler Straße wird in ihrer Verlängerung zum Kaldekerkerweg. Schwupps – Tegelen liegt vor ihnen. Ein weiterer Weg führt über Schwanenhaus nach Venlo. Radler müssen lediglich ein paar Betonklötzen ausweichen und schon gleiten sie auf dem Bevrijdingsweg über den Bahnübergang hinweg, sehen die Heimat der Fußballer von VVV Venlo auf der linken Seite und rauschen locker leicht auf die Venloer Innenstadt zu.

Kaldenkirchen kann mit dem Kirchendreieck punkten. Eine Kreuzung mitten im Zentrum. Kehrstraße und Kirchplatz vereinigen sich zu einem Meeting-Point, ansprechende Gastronomie lädt zum Verweilen ein, die Verlängerung der Kehrstraße bietet die Möglichkeit zum Shoppen. Kommen Sie doch mal vorbei, wenn der Werbering “Kaldenkirchen aktiv” zum Frühlingsfest oder zur Karibischen Nacht einlädt. Bringen Sie Zeit mit. Sie werden sie benötigen.

Kaldenkirchen hat vieles, was andere Stadtteile Nettetal nicht vorweisen können. Ein Schwimmbad beispielsweise. Eine Saunalandschaft in unmittelbarer Nähe. Einen geo-hydroligischen Wassergarten, eine Sequoia-Farm mit ihren mächtigen Mammutbäumen. Massenhaft Wald. Einen Rokoko-Pavillon. Eine katholische und evangelische Kirche in unmittelbarer Nachbarschaft. Und eine Handballmännermannschaft, die gefühlt seit mehreren Jahrhunderten in der Verbandsliga spielt.

Den freien Blick in die Niederlande verhindert ein wunderschöner Wald. In den vergangenen Jahrhunderten habe man hier eifrig geschmuggelt – so erzählt man sich. Als Europa noch nicht das Europ war, das wir heute kennen, da verheimlichte man an der Grenze im Schwanenhaus gerne schon mal den Tee, den Kaffee und vor allem die Zigaretten unter dem Beifahrersitz. Und an der grünen Grenze, wo man sich sicher glaubte, da trat der in diesem Moment unerwünschte Zollbeamte aus dem Dickicht, fragte nach dem Ausweis und wollte unbedingt einen Blick inden Rucksack werfen. Diese Zeiten sind vorbei. Und dann war da noch die Geschichte mit dem zeug, das uns lustig machte. Was in den Niederlanden quasi legal war, galt in Kaldenkirchen und weiter östlich als Gesetzesverstoß. (ur)

Straßenfest in Kaldenkirchen – solche Ereignisse sind hier bestens bekannt. Foto: Uli Rentzsch
Evangelische Kirche (vorn) und katholische Kirche in Kaldenkirchen. Foto: Uli Rentzsch
Im geo-hydrologischen Wassergarten Foto: Uli Rentzsch