Die Veranstaltung “Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Agranahrungsmittel” fand aufgrund der Zusammenarbeit zwischen mehreren Projektpartnern und den Fonts Fachhochschulen in Venlo statt.
Venlo (red) 17. November 2923 „Wir sind überzeugt, dass eine Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Agrobusiness-Branche oder, wie sie auch genannt wird, der Agrifood-Branche, zugutekommt“, sagt Dr. Anke Schirocki, Geschäftsführung von Agrobusiness Niederrhein. Deshalb engagiert sich der Verein im Projekt „Agropole Innovates“, in dem Innovationen durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Fokus stehen. Mit dieser Meinung steht Agrobusiness Niederrhein nicht alleine da. Der Projektpartner Brightlands Campus Greenport Venlo und auch die Fontys University of Applied Sciences in Venlo unterstützen diese Aktivitäten durch Netzwerkausbau und wissenschaftlichen Untersuchungen. Zusammen hatten diese Partner zur Veranstaltung „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Agrifood Sektor“ nach Venlo eingeladen.
Agropole bedeutet starke Wirtschaftskraft im Agrobusiness Dr. Jan Lucas, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl der Fontys für Cross-Border Business Development, gab einen Überblick über die Strukturen, die die Agrobusiness-Branche in der Grenzregion auszeichnet. Mit Agrobusiness ist die gesamte Wertschöpfungskette des Gartenbaus und der Landwirtschaft gemeint. Die Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve sieht im Agrobusiness eine wichtige Branche und zählt jeden 6. Arbeitsplatz in diesem Bereich. Auch in der Provinz Limburg hat das Agrobusiness eine hohe Wirtschaftskraft. Hier hat neben dem Gartenbau auch die Lebensmittelverarbeitung eine herausragende Bedeutung. Zusammen bildet die grenzüberschreitende Region das größte Gartenbaugebiet Europas. „Wir sind überzeugt, dass wir auch die innovativste Agrobusiness-Region Europas sind,“ erläutert Schirocki, „deshalb bezeichnen wir die Region auch als Agropole, ein Begriff der abgeleitet ist von einer Metropole. Bei einer Agropole hat die Branche des Agrobusiness einen starken wirtschaftlichen und sozialen Einfluss auf die Wirtschaft und Gesellschaft der Region“.
Vision einer funktionalen Region Dr. Vincent Pijnenburg ist Professor für Cross-Border Business Development an der Fontys in Venlo. Er zeichnet die Vision einer funktionalen Region, in der nationale Grenzen sowie rechtliche Vorgaben und andere Hindernisse keine Rolle mehr spielen, wenn es um die Entwicklung des Agrobusiness in der Region geht. Wie es heute in deutschen und niederländischen Unternehmen mit dem Aspekt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit aussieht, erläuterten die Unternehmer von Baum & Bonheur, MS Schippers und Yookr dem Publikum.
Baum & Bonheur ist interkulturell aufgestellt Baum & Bonheur (früher Baumschule Lappen) gehört zu den großen Baumschulen Europas mit Sitz in Nettetal. Martien Mantje ist Geschäftsführer der niederländischen Vertriebsgesellschaft Boom&Bonheur. Die Baumschule arbeitet bereits seit vielen Jahren grenzüberschreitend. Es fing damit an, dass Flächen in den Niederlanden gesucht und gefunden wurden. Damit bot sich die Möglichkeit, aufgrund von unterschiedlichen nationalen Regelungen in der Baumschulvermarktung andere Produkte herstellen und anbieten zu können. Ferner bietet die grenzüberschreitende Tätigkeit Möglichkeiten, den Bedarf an guten Mitarbeitern besser decken und für diese mehr Chancen der beruflichen Weiterentwicklung bieten zu können.
Heute hat Baum&Bonheur Mitarbeiter vieler verschiedener Nationalitäten. Die Mitarbeiter bringen ihre ganz individuellen Eigenschaften und Ziele mit, aber auch Eigenschaften, die auf ihrem kulturellen Hintergrund basieren. Das Unternehmen will wachsen und die Mitarbeiter sollen mit dem Unternehmen wachsen. Damit das möglich ist, müssen die Mitarbeiter in ihren Eigenschaften, Wünschen und Zielen berücksichtigt und gefördert werden. Das wiederum braucht ein aktives Hinhören.
Kulturelle Vorlieben und Eigenschaften müssen auch berücksichtigt werden, wenn es um die Ansprache der Kunden geht. Will man auf den französischen Markt, ist es gut, wenn man Franzosen für die Kundenbetreuung einstellen kann, die mit der Kultur der Kunden vertraut sind. Das gilt auch für andere Länder und manchmal auch für Regionen innerhalb eines Landes, denn bekannt sind auch Mentalitätsunterschiede zwischen Bayern und Schleswig-Holsteinern.