Vom 14. bis 29. Oktober finden zum 13. Mal die Nettetaler Literaturtage statt. Im Mittelpunkt steht das Buch, aber auch das Gespräch darüber. Und das geschieht an den verschiedensten Orten.


Lesen macht glücklich, darüber sprechen bringt Zufriedenheit. Foto: Uli Rentzsch

Nettetal / von Uli Rentzsch / 9. Oktober 2022 Freunde der Worte, Freunde des Buches, Freunde der Spannung, Aufregung und des Nachdenkens. Die Nettetaler Literaturtage haben erneut ein großartiges Programm auf die Beine gestellt, um die Leserinnen, Leser, Zuhörerinnen und Zuhörer, dem gesamten Publikum ein breites Spektrum aktueller Literatur anzubieten.
Es sind inzwischen die 13. Nettetaler Literaturtage. Der Verein – er heißt genauso wie die zweiwöchige Veranstaltung – lädt an die unterschiedlichsten Veranstaltungsorte ein. „Auch wenn die Pandemie noch immer nicht vorbei ist, wagen wir einen Neustart“, lässt sich der Vorsitzende des Vereins, Gerd Wagner, auf der Internetseite des Vereins (www.nettetalerliteraturtage.de) zitieren, „ab dem 14. Oktober lautet das Motto wieder zwei Wochen lang: Lesungen live und Literatur pur in Nettetal.“ Karten sind erhältlich unter www.nettetalerliteraturtage.de.

Den Auftakt macht am Freitag, 14. Oktober, 19.30 Uhr, Navid Kermani. Er liest in der Aula der Realschule in Kaldenkirchen aus „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen.“ Viellicht kommt man der Frage, wer Gott ist und wo man ihn findet, an diesem Abend ein klein wenig näher. (Eintritt 20 Euro)

Am Sonntag, 16. Oktober, stellt sich Markus Orths ab 19.30 Uhr in der Alten Fabrik in Kaldenkirchen vor. Er bringt sein aktuelles Werk „Ewig währt am längsten – Tante Ernas letzter Tanz“ – ein wahres Vergnügen, besonders, wenn man den Niederrhein und seinen noch besonderen Humor mag. (Eintritt 15 Euro)

Am Montag, 17 Oktober, stellt sich der Verlag Das kulturelle Gedächtnis in der Stadtbücherei in Breyell vor. Ab 19.30 Uhr geht es an diesem Abend um eine neuerliche, entdeckungsfreudige Erkundung des Grimmschen Wörterbuches – von A wie Affenliebe bis Z wie Zivilisationsabrichtung. (Eintritt 12 Euro)

Schon steht der Dienstag, 18. Oktober, auf dem Programm. Ab 19.30 Uhr steht in der Stadtbücherei in Breyell das Buch von Javier Cercas „Terra Alta – Die Erpressung“ im Fokus. Das Werk ist ein wütendes Plädoyer gegen Korruption und Populismus, die sich im Land ausbreiten. Der Autor unterhält sich mit Catalina Rojas Hauser über sein neues Buch, seinen Blick auf die heutige Situation in Spanien und Europa. (Eintritt 15 Euro)

Einen Tag später, am Mittwoch, 19. Oktober, treffen sich in der Alten Kirche in Lobberich ab 19.30 Uhr die Autorin Katharina Hagena und Wolfram Goertz, Kulturredaktuer der Rheinischen Post, aufeinander. „Herzkraft – ein Buch über das Singen“ erzählt davon, was mit uns passiert, wenn wir beginnen zu singen. Wie das klingen kann, zeigt das Vokalensemble Klang&Gloria. (Eintritt 15 Euro)

Warum ist es am Rhein so schön? Nicht nur diese Frage wollen Helge Drafz und Hans Jürgen Balmes am Samstag, 22. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Alten Fabrik in Kaldenkirchen beantworten. Der Rhein hat schon immer eine ungeheure Faszination ausgeübt – das gilt bis heute. Die beide renommierten Kenner des Flusses berichten in Wort und Bild. (Eintritt 15 Euro)

In der Stadtbücherei in Breyell wird Hans K. Matussek am Sonntag, 23. Oktober, ab 11 Uhr die geneigte Zuhörerschaft Thomas Mann und seine Frauen näher bringen. Schon im ersten Teil, im Oktober 2017, ging es um die jungen Frauen und Mädchen, die sich in Thomas Mann verliebt hatten. Ganz offensichtlich ist ein zweiter Teil dieser Geschichte von Nöten. (Eintritt 12 Euro)

Die Geschichte des Strickens ist Thema am Dienstag, 25. Oktober, ab 19.30 Uhr, in der Pop-Up-Scheune in Lobberich. Ebba Drolshagen sagt: „Zwei rechts, zwei links“ und räumt mit dem Vorurteil auf, Stricken sei nur etwas für „reifere“ Damen. Denn inzwischen stricken längst Enkelinnen und Enkel (!). (Eintritt 12 Euro)

Blicken wir auf den Mittwoch, 26. Oktober. Autorin Annika Büsing liest ab 19.30 Uhr aus „Nordstadt“ und hat sich einen ungewöhnlichen Ort ausgesucht: das Nettebad in Kaldenkirchen. Das Thema: eine Liebesgeschichte. „Mit einer an der Alltagssprache orientierten Lakonie wird hier nicht von einem Traumpaar erzählt, das sind lebendige Menschen mit Blessuren unterschiedlicher Art, wie sie in fast jedem Schwimmbad vorkommen“, heißt es in der Ankündigung. Deshalb im Schwimmbad. (Eintritt 12 Euro)

Zum Verhör an der Bar lädt Thomas Wörtche am Freitag, 28. Oktober, ab 19.30 Uhr in die Alte Fabrik in Kaldenkirchen ein. An diesem Abend erfährt man alles, was man über Krimis wissen sollte (oder muss): Was macht einen guten Krimis aus? Wie erkennt man das? Wie ist der Boom an Regionalkrimis zu erklären? Und, und, und. Thomas Wörtche gibt Auskunft. (Eintritt 12 Euro)

Wer hat den Kalender so schnell weiter geblättert? Den Abschluss der diesjährigen Literaturtage bildet Sonja Mikich. Sie trifft sich mit Eva Ladipo am Samstag, 29. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Aula der Realschule in Kaldenkirchen zum Gespräch. Im Mittelpunkt steht das Werk „Aufs Ganze – Die Geschichte einer Tochter aus scheckigem Haus“. Sonia Mikich arbeitete als Journalistin, Moderatorin und Chefredakteurin beim WDR. Sie war für die ARD Studioleiterin in Moskau und Paris. (Eintritt 15 Euro)

Das Programm wurde in Kooperation der Stadtbücherei Nettetal mit den beiden Buchhandlungen „Matussek“ in Lobberich und dem „Buchladen“ in Kaldenkirchen gestaltet.