Pflanzen machen nicht nur das Stadtbild schöner. Sie bieten auch Raum für heimische Insektenwelt. Nun nimmt die Stadt Nettetal ebenfalls an der Initiative “Deutschland summt” teil.


An der Kreuzung Freiheitstraße/Von-Bocholtz-Straße: Ideengeber Alfred Heythausen (von links), Heike Meinert (Betriebsbereichsleiterin Stadtgrün), Landschaftsgärtner Michael Ahrens, Arvid-Thomas Tönneßen (Betriebsbereich Stadtgrün), Guido Gahlings (Ausschussvorsitzender des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz), Bürgermeister Christian Küsters und Hans-Willi Pergens (Betriebsleiter des NetteBetriebes). Foto: Stadt Nettetal

Nettetal (red) / 11. Juli 2024 Seit 2016 wird beim bundesweiten Pflanzwettbewerb “Deutschland summt!” zur Förderung der heimischen Insektenwelt um die Wette gegärtnert. Teilnehmen können Privatleute, Kitas, Vereine und Kommunen. In neun unterschiedlichen Kategorien winken Geldpreise bis zu je 400 Euro. Beiträge können für Privatgärten, Balkone und Terrassen, Firmengärten, Schul- und Kita-Gärten und kommunale Flächen eingereicht werden.

Die Stadt Nettetal geht mit der Umgestaltung von Flächen an der Von-Bocholtz-Straße mit dem Projekttitel “Lobbberich summt und brummt!” ins Rennen. Die Idee zur Verschönerung und Umgestaltung kam unmittelbar aus der Bürgerschaft. Mit der Umsetzung wurde der Betriebsbereich Stadtgrün betraut, der zunächst ein Konzept für die Flächen entwickelte und dieses im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz vorstellte.

Nun wurden insgesamt 35 Quadratmeter Staudenflächen, aufgeteilt auf zwei Beete, angelegt und diese mit biodiversitätsfördernden Elementen angereichert. Die restlichen 125 Quadratmeter wassergebundenen Wegeflächen wurden mit Rasen eingesät. Neu gepflanzte Heckenblöcke aus Hainbuche verbinden alle Teilflächen und bieten zusätzliche Nistmöglichkeiten für Vögel. Das gesamt vorhandene Wegebaumaterial verblieb an Ort und Stelle. So konnten die Kosten, das teilte die Stadt Nettetal mit, für das Projekt beschränkt werden. Die verwendeten Insektennisthilfen für Wildbienen und Solitärwespen wurden durch den Baubetriebshof der Stadt Nettetal selbst angefertigt. Weitere Nisthilfen wurden über den Naturschutzhof des NABU beschafft.

Bei der Stadt vorhandene Natursteinquader aus Grauwacke wurden wiederverwendet und in die Staudenbeete integriert. Diese geben zusätzliche Struktur und unterbinden ein Befahren der Flächen. Die Staudenauswahl wurde in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Staudengärtnerei festgelegt und die Pflanzen auch dort beschafft. Mit der baulichen Vorbereitung wurde ein lokales Garten- und Landschaftsbau Unternehmen beauftragt. Durch das Zusammenspiel örtlicher Akteure und ressourcenschonender Maßnahmen bleibt der ökologische Fußabdruck des Projektes klein.

Bei den verwendeten Stauden handelt es sich größtenteils um heimische Arten, welche sehr trockenheitsverträglich sind, über einen langen Zeitraum für ansprechende Blühaspekte sorgen und vielen verschiedenen Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen als Nahrungsquelle dienen. Ein Hinweisschild mit dem Slogan “Lebensraum für Insekten” soll die Bürgerinnen und Bürger auf die Fläche und deren Botschaft aufmerksam machen. Über einen QR-Code wird man auf die Homepage der Stadt Nettetal geleitet, auf der nähere Informationen zur Pflanzenauswahl zu finden sind.

Ende Juni traf man sich zu einer gemeinsamen Pflanzaktion und Fertigstellung der Maßnahme. Bürgermeister Christian Küsters: „Ich freue mich, dass Nettetal sich an dieser Stelle so vorbildlich für den Insektenschutz engagiert. Ein Wettbewerb hilft immer, sich auf ein bestehendes Thema zu fokussieren und Inhalte auf den Punkt zu bringen. Im Rahmen des bestehenden Grünflächenkonzeptes wurden bereits an vielen geeigneten Standorten im Stadtgebiet Staudenbeete angelegt. Die bunten Beete tragen zur Verschönerung des Stadtbildes bei, fördern die biologische Vielfalt und sollen auf Dauer auch den Pflegeaufwand für die gestalteten Flächen verringern.”