Wir blicken zurück auf das vergangene Wirtschaftsfrühstück. Hier stand der Begriff Agrobusiness im Mittelpunkt. Simone de la Motte und Kathrin Poetschki vom Verein “Agrobusiness Niederrhein” referierten, warum der Niederrhein in der gesamten Wertschöpfungskette deutschlandweit führend ist.


Ein funktionierendes Netzwerk ist wichtig (von links): Bürgermeister Christian Küsters, Daniel Schlösser (Sparkasse Krefeld), Kathrin Poetschki (Agrobusiness Niederrhein), Jochem Dohmen (Sparkasse Krefeld), Hans-Willi Pergens (Stadt Nettetal) und Simone de la Motte (Agrobusiness Niederrhein). Foto: Stadt Nettetal

Nettetal (red) / 11. November 2022) Hinter dem Begriff Agrobusiness verbirgt sich nicht nur die klassische Landwirtschaft oder der Gartenbau, sondern auch alle Bereiche der damit zusammenhängenden Wertschöpfungskette. Hierzu zählen Zulieferer, die verarbeitende Industrie, Handel, Dienstleister, Logistikbetriebe, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie viele weitere Branchen. Beim 23. Nettetaler Wirtschaftsfrühstück mit dem Titel „Agrobusiness Niederrhein – ein starkes Netzwerk für die Region“ schilderten Simone de la Motte und Kathrin Poetschki vom gleichnamigen Verein, wieso der Niederrhein in dieser gesamten Wertschöpfungskette deutschlandweit führend ist. Hierzu konnte Bürgermeister Christian Küsters fast 50 Gäste im Namen von Stadt und Sparkasse Krefeld im Hotel-Restaurant “Zum Schänzchen” begrüßen. 

Küsters erinnerte daran, dass bei einem Gutachten 2007 diese besonderen Stärken herausgearbeitet wurden und dies der Startschuss für die “Agrobusiness-Region Niederrhein” war. Hieraus entstand 2007 eine Netzwerkinitiative und 2012 der offizielle Verein mit heute rund 100 Mitgliedern. „Nordrhein-Westfalen ist das Gartenbauland Nr. 1 in Deutschland und der Niederrhein ist mit den Kreisen Kleve, Wesel, Viersen und dem Rhein-Kreis Neuss die mit Abstand stärkste Gartenbau-Region in NRW“, sagte Poetschki. Eine besondere Stärke des niederrheinischen Gartenbaus sei dabei der Unterglasgartenbau. Fast 60 Prozent der Unterglasflächen für Blumen und Zierpflanzen in NRW liegen am Niederrhein, 25 Prozent für Gemüse und Erdbeeren.

Hieraus entstand eine besondere Wirtschaftskraft entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der Verein Agrobusiness Niederrhein bringt diese Betriebe aus unterschiedlichen Branchen zusammen, sorgt für einen Erfahrungs- und Wissensaustausch, organisiert Seminare sowie Besuche bei besonders innovativen Betrieben und entwickelt gemeinsame Forschungsprojekte – dies alles auch grenzüberschreitend mit den niederländischen Nachbarn. Die Themen sind dabei vielfältig, angefangen von gesunder Ernährung, Klimaresilienz, Wassermanagement, Blackout, Energiekrise, Tiefengeothermie, Einsatz von Wasserstoff bis hin zum Einsatz von künstlicher Intelligenz. „Einen besonderen Schwerpunkt legen wir derzeit auf die Fachkräftesicherung“, so de la Motte. Hierzu hat der Verein eine eigene und für Mitglieder kostenlose Jobbörse ins Leben gerufen, unterstützt die Betriebe mit Marketingaktionen wie Image-Filmen, Ausbildungsmessen oder Social-Media-Aktivitäten. 

Wirtschaftsbotschafter Ralf Stobbe, der mit seiner Firma Suthor Papierverarbeitung GmbH & Co KG seit elf Monaten Vereinsmitglied ist, konnte von spannenden Veranstaltungen und interessanten Kontakten berichten: „Denken Sie quer, man kann von anderen Branchen viel lernen“. Bürgermeister Küsters freut sich, dass mittlerweile viele Betriebe aus Nettetal mit dabei sind und lobte die Initiative: „Es ist gut, wenn man vorhandene Kräfte aus verschiedenen Branchen bündelt und auch einmal einen Blick über die Kreis- und Landesgrenzen hinweg wirft“. Siehe auch: www.agrobusiness-niederrhein.de