Seit dieser Woche ist die Retrospektive von Pii Daenen im Museum van Bommel van Dam zu sehen. Unter dem Namen Pii-Files 505 ist ein umfangreicher Überblick über das Schaffen des Steyler Künstlers zu sehen. Ein überzeugendes Werk aus Daenens eigenwilliger Welt. Sagen die Experten.


Pii Paris 0071: Was sieht er da? Fotos: Peter de Ronde, Studio Zebra

Venlo (Rob Buchholz) / 4. April 2022 „Pii ist vielleicht nicht der einfachste, aber die schwierigsten Künstler schaffen oft die besten Werke“, sagt Museumsdirektor Paulo Martina. „Er hat eine sehr ausgeprägte Bildsprache, die sofort erkennbar ist. Vom ersten Moment an, als ich mit seiner Arbeit in Berührung kam, war ich beeindruckt.“

Menschliche Bedürfnisse sind zentral

Vielleicht ist der Name nicht jedem ein Begriff, aber viele kennen sicherlich sein Werk „Stiefel des Jägers“, die gigantischen Kunststiefel, die während der Floriade 2012 ausgestellt wurden und nun vor dem Eingang des Gemeindeamtes zu sehen sind. Dank dieser Retrospektive hat jeder die Möglichkeit, das eigenwillige Universum von Pii Daenen kennen zu lernen. Ein Handwerker, der es vorzieht, in seinem Atelier in Belfeld zu schaffen und die Öffentlichkeit zu meiden. Besonders auffällig ist die enorme Vielfalt seines Werks. Nicht nur durch die Verwendung verschiedener Materialien, sondern auch die Kunstformen, die er entwickelt, sind enorm vielfältig: Zeichnungen, Videos, Fotos, Installationen, Performances und Druckerzeugnisse. Arbeiten, bei der menschliche Bedürfnisse wie Nahrung, Sex, Liebe, Respekt, Anerkennung und Weisheit im Mittelpunkt stehen. Laut Daenen hat er es nicht nötig, seine Arbeit zu interpretieren. „Es steht den Leuten völlig frei, selbst zu beurteilen, was sie in meiner Arbeit sehen“, sagt er. Seine Frau habe ihre eigene Vorstellung von ihrem Mann, seiner Tatkraft und Vielseitigkeit. Sie hätte ihn geheiratet, aber sie wisse nie, welcher Pii abends nach Hause käme. Das sei es, was ihn so besonders mache.

Treffsicher: Pii Munchen 0070

Idee für eine retrospektive Ausstellung

Paulo Martina, seit 2019 Direktor des Museums für moderne Kunst in Venlo, kannte Daenens Werk bis vor zwei Jahren nicht. Bis er den Vorschlag erhielt, sich seinen Arbeitsplatz anzuschauen. „Ich war sofort beeindruckt. Es war nicht wirklich ein Studio. Was ich sah, waren Maschinen, Werkzeuge, Schweißgeräte, große Formen und vieles mehr. Für mich war es eher wie ein Workshop. Ich fragte mich: Was ist hier los? Wir kamen ins Gespräch und seine Geschichten machten Eindruck. Sie war selten, unverwechselbar und vor allem anders. Die Idee, eine Retrospektive im van Bommel van Dam zu veranstalten, entstand genau in diesem Moment.“ 

Buch als Leitfaden

Eine Idee, die sich in die Pläne einfügte, an denen Daenen zu diesem Zeitpunkt bereits arbeitete. Seit 2012 katalogisiert er sein 50 Jahre umfassendes Werk mit Hilfe eines Computerprogramms für das Stadtarchiv Venlo. Es gab auch die Idee, ein Buch mit all seinen Arbeiten zu veröffentlichen. Ein Werk von etwa 1000 Seiten auf Bibelpapier, das ebenfalls um diese Zeit das Licht der Welt erblickte und von der Uitgeverij Komma veröffentlicht wurde. Daenen: „Als Paulo Martina und Ton Tesink, Mitglieder des Museumsvorstands, meinen Arbeitsplatz besuchten, ging alles ganz schnell. Ihre Idee einer Retrospektive passte perfekt zur Archivierung meiner Arbeit und zu den Plänen für das Buch. Das ist übrigens kein Katalog, sondern eine Art Handbuch für das Archiv.“

Auswahl treffen und Themen festlegen

Die Vorbereitungen für diese Ausstellung dauerten also zwei Jahre. Daenen nahm immer wieder Detailanpassungen vor, die seiner Meinung nach aber notwendig waren. „Paulo Martina hat mir versprochen, dass ich eine Fläche von 600 Quadratmetern mit Schiebewänden zur Verfügung haben werde.“ Von diesem Moment an beginnt der Prozess der Auswahl, der Festlegung eines Themas und der Skizzierung eines Layouts oder Grundrisses. Lebensmittel, Natur und soziale Aspekte stehen im Mittelpunkt. 

Eiscreme-Tisch

Daenen selbst bestimmt einen großen Teil dessen, was die Besucher zu sehen bekommen. Laptops, Bienen, Gegenstände aus einem Babyzimmer, Vogelfutter, plattgedrückte Metallprodukte, Folien und vieles mehr. „Ich möchte zeigen, dass alle meine Arbeiten und die verschiedenen Identitäten, die ich während des Entstehungsprozesses angenommen habe, immer ein Schlüssel zu den vorangehenden und nachfolgenden Episoden meiner Entwicklung sind. Meine ersten Arbeiten sind so aktuell wie meine –  vorerst – letzten“, sagt der Künstler selbst. Eines der eindrucksvollsten Werke ist der schmelzende Eistisch, oder zumindest das, was davon übrig ist. Der Tisch wurde letzten Sonntag aufgestellt. Daenen: „Er stand dort etwa 44 Stunden lang. Der gesamte Schmelzvorgang wurde gefilmt, und das Ergebnis kann nun in einem Film durch ein Vergrößerungsglas an der Wand betrachtet werden. Zwei Museumsmitarbeiter verbrachten zwei Nächte in dem Zimmer. Warum? Aufsaugen des Schmelzwassers mit einem speziellen Wasserstoffsauger. Natürlich sollte dies keine Unannehmlichkeiten für den Rest des Raumes oder das Museum verursachen. Am Dienstag habe ich selbst die letzten Eisreste in einen Eimer gefüllt. Zusammen mit dem Geschirr ist das alles, was übrig ist. Aber von dem Moment an, als der Eistisch aufgestellt wurde und der Schmelzprozess begann, war die Ausstellung für mich offiziell eröffnet.“

Kein Anfang, kein Ende

Auf die Frage, woher er seine Inspiration nimmt, antwortet Daenen: „Es gibt nichts Bestimmtes, das mich auslöst. Ich bin oft mit meiner Arbeit beschäftigt und dabei. Wann ist etwas fertig? Es gibt weder einen Anfang noch ein Ende. Oft schleichen sich neue Dinge ein. Es handelt sich nicht um ein fertiges Werk. Sehen Sie sich das russische Gewehr mit dem hakenförmigen Lauf an, das ich vor Jahren für eine Ausstellung im Centre Pompidou entwickelt habe.“ Jetzt hat die Situation in der Welt das Thema wieder sehr aktuell gemacht. Die Tatsache, dass es jetzt eine Retrospektive gibt, bedeutet nicht, dass er als Künstler am Ende ist. „Nein, ich bin mit neuen Projekten beschäftigt. Zum Beispiel eine Studie über Bienen, die seit vier Jahren durchgeführt wird. Ich könnte leicht eine ganze Kunstausstellung über Bienen machen. Wie ich schon sagte, gibt es keinen Anfang und kein Ende.“

Die Ausstellung von Pii Daenen ist bis zum 28. August im Museum van Bommel van Dam zu sehen. Einen ganzen Sommer lang. Dies ist auch eine wichtige Zeit, in der viele Touristen die Stadt besuchen. „Wir werden diese Retrospektive sicherlich anderen Ländern empfehlen“, sagt Paulo Martina, „es wurden bereits Kontakte neben anderen in Belgien und Deutschland geknüpft. Wir freuen uns sehr auf den Empfang all dieser Gäste. Aus unserer eigenen Region, national, aber auch international.“

Museum Van Bommel van Dam
Das Museum van Bommel van Dam ist ein 1971 eröffnetes Kunstmuseum in Venlo in der niederländischen Provinz LimburgMuseum van Bommel van Dam ist eines der zehn Museen, die zu der Kooperation Crossart gehören.
Keulsepoort 1
5911 BX Venlo
Telefon 0031 77 351 3457
Weitere Informationen zum Museum gibt es hier.

Venlo (Rob Buchholz) Sinds deze week is de overzichtstentoonstelling van Pii Daenen te zien in museum van Bommel van Dam. Onder de naam Pii-Files 505 is een uitgebreid overzicht van het oeuvre van de in Steyl geboren kunstenaar te zien. Meeslepend werk afkomstig uit de eigenzinnige wereld van Daenen, zo laten kenners weten. 

“Pii is misschien niet de makkelijkste, maar de moeilijkste kunstenaars maken vaak de beste werken,” zo laat museumdirecteur Paulo Martina weten. “Hij heeft een heel eigen beeldtaal die direct herkenbaar is. Vanaf het eerste moment dat ik met zijn werk in aanraking kwam, was ik onder de indruk.”


Menselijke behoeftes staan centaal

Misschien dat de naam niet direct bij iedereen een belletje doet rinkelen, maar veel mensen zijn zeker bekend met zijn werk Boots of the Hunter, de metershoge kunstlaarzen die in 2012 te zien waren tijdens de Floriade en inmiddels voor de ingang van het gemeentekantoor te zien zijn. Dankzij deze overzichtstentoonstelling krijgt iedereen de kans om kennis te maken met het eigenzinnige universum van Pii Daenen. Een vakman die vooral het liefst in zijn atelier in Belfeld actief is en publiciteit het liefste uit de weg gaat. In zijn werk valt vooral de enorme verscheidenheid op. Niet alleen door gebruik van verschillende materialen, ook de kunstvormen die hij ontwikkelt zijn enorm divers: tekeningen, video’s foto’s, installaties, performances en drukwerken. Werk waarin menselijke behoeftes als voeding, seks, liefde, respect, erkenning en wijsheid centraal staan. Volgens Daenen heeft hij geen behoefte zijn werk te duiden. “De mensen zijn volledig vrij om zelf te beoordelen wat ze in mijn werk terugzien,” zo laat hij weten. Zijn vrouw heeft op eigen wijze een visie over haar echtgenoot, zijn gedrevenheid en veelzijdigheid. “Ik ben met hem getrouwd, maar ik weet nooit welke Pii ’s avonds thuis komt. Dat maakt hem zo bijzonder.”

Idee voor overzichtstentoonstelling

Paulo Martina, sinds 2019 directeur bij het Venlose museum voor moderne kunst, was tot twee jaar geleden niet bekend met het werk van Daenen. Tot hij het voorstel kreeg om eens een kijkje te nemen in diens werkruimte. “Ik was direct volledig onder de indruk. Het was eigenlijk geen atelier. Wat ik zag waren machines, gereedschap, lasapparatuur, grote mallen en meer. In mijn ogen had het meer iets weg van een werkplaats. Ik vroeg mijzelf af: wat gebeurt hier? We gingen het gesprek aan en zijn verhalen maakten indruk. Het was zeldzaam, onderscheidend en vooral anders. Eigenlijk is toen al het idee ontstaan om een overzichtstentoonstelling in van Bommel van Dam te organiseren.” 

Boek als handleiding

Een idee dat aansloot bij de plannen waar Daenen toen zelf al mee bezig was. Sinds 2012 was hij bezig met het catalogiseren van zijn werk – dat 50 jaar beslaat – met behulp van een computerprogramma voor het Venlose Gemeentearchief. Tevens was er het idee een boek met al zijn werk te publiceren. Een werk van ongeveer 1000 pagina’s op bijbelpapier dat ook rond deze tijd het levenslicht ziet en wordt uitgebracht door Uitgeverij Komma. Daenen: “Vanaf het moment dat Paulo Martina en Ton Tesink, bestuurslid bij het museum, een bezoek aan mijn werkruimte brachten, kwam alles in een stroomversnelling. Hun idee voor een overzichtstentoonstelling sloot prima aan bij het archiveren van mijn werk en de plannen voor het boek. Dat is overigens geen catalogus, maar een soort van handleiding voor het archief.”

Alles in Ordnung.

Keuzes maken en thema bepalen

Twee jaar lang hebben de voorbereidingen voor deze tentoonstelling dus in beslag genomen. Voorbereidingen die doorgingen tot begin deze week. Daenen bleef bezig met aanpassingen op detailniveau, maar naar eigen zeggen wel noodzakelijk. “Paulo Martina beloofde mij dat ik de beschikking kreeg over een ruimte van 600 vierkante meter met verschuifbare wanden. Vanaf dat moment begint het proces van keuzes maken, het bepalen van een thema en het schetsen van een indeling of plattegrond. Voedsel, de natuur en maatschappelijke aspecten staan centraal.” 

IJstafel

Een groot deel van wat bezoekers te zien krijgen, is door Daenen zelf bepaald. Laptops, bijen, objecten uit een babykamer, vogelzaad, platgewalste metaalproducten, film en meer. “Ik wil laten zien dat al mijn werk en de diverse identiteiten die ik in de maakprocessen heb aangenomen, steeds een sleutel zijn voor de voorafgaande en volgende episodes in mijn ontwikkeling. Mijn eerste werken zijn net zo actueel als mijn (voorlopig) laatste,” aldus de kunstenaar zelf. Een van de meest opvallende werken is de smeltende ijstafel, althans: wat er nu nog van over is. De tafel werd afgelopen zondag geplaatst. Daenen: “Deze is ongeveer 44 uur blijven staan. Het hele smeltproces is gefilmd en dat resultaat is nu te zien in een film middels een loep op de wand. Twee medewerkers van het museum hebben twee nachten op zaal overnacht. Waarom? Om het smeltende water met een speciale waterstofzuiger op te zuigen. Dat mocht natuurlijk geen overlast in de rest van de ruimte of het museum veroorzaken. Dinsdag heb ik zelf de laatste restjes ijs in een emmer gedeponeerd. Die is samen met het servies het enige dat nog over is. Maar vanaf het moment dat de ijstafel geplaatst werd en het smeltproces begon was voor mij de tentoonstelling officieel geopend.”

Geen begin, geen einde

Op de vraag waar hij zijn inspiratie vandaan haalt, geeft Daenen het volgende antwoord: “Er is niet iets specifieks wat mij triggert. Ik blijf ook vaak met mijn werk en in het proces bezig. Wanneer is iets af? Er is geen begin of einde. Er sluipen vaak weer nieuwe dingen in. Het is geen kant en klaar werk. Kijk naar het Russische geweer met de haakse loop dat ik jaren geleden al voor een tentoonstelling in Centre Pompidou ontwikkeld heb. Nu is het weer enorm actueel door de situatie in de wereld.” Dat er nu een overzichtstentoonstelling is, betekent dan ook niet dat hij als kunstenaar klaar. “Nee, ik ben volop met nieuwe projecten bezig. Zoals een onderzoek naar bijen dat al vier jaar bezig is. Ik zou met gemak een complete kunsttentoonstelling over bijen kunnen maken. Zoals gezegd: er is geen begin en er is geen einde.”

De tentoonstelling van Pii Daenen is tot en met 28 augustus in museum van Bommel van Dam te zien. Een hele zomer lang dus. Tevens een belangrijke periode waarin veel toeristen de stad bezoeken. “Wij gaan deze overzichtstentoonstelling ook zeker in andere landen aanprijzen,” aldus Paulo Martina. “Daarover zijn al contacten gelegd in onder andere België en Duitsland. Wij kijken er enorm naar uit om al die gasten te ontvangen. Uit eigen regio, landelijk, maar ook internationale bezoekers.”

Die andere Sicht.