Venlo, Stadt der ersten Glühbirne, des ersten Benzinautos, … In Venlo liegen die Geschichten auf der Straße. Über viele Orte in der Innenstadt von Venlo gibt es reichlich zu erzählen. Stadtführer machen das bei Stadtspaziergängen in der Innenstadt. Einer dieser Stadtführer ist John Decker. Sein Lieblingsplatz: die Keizerstraat oder der ‚Floddergats‘ mit seiner ungewöhnlichen Umzäunung. Er hofft, dass er bald wieder alles zeigen darf, wenn sich die Coronalage entspannt.

Hoffentlich geht es bald wieder …Stadtführer John Decker. Fotos: Veno Vanbinnen, Leon Vrijdag

Venlo (Jac Buchholz) / 2. Februar 2022 Es gibt so viele besondere Orte in der Venloer Innenstadt, über die man so viel erzählen kann, dass sie nicht in einen normalen Stadtrundgang passen, sagt John Decker. Er zeigt einige der attraktivsten Spots für diesen Anlass. „Wir beginnen fast immer am Limburgs Museum in Keulse Poort. Warum? Denn dort steht die Statue von Flujas und seiner Frau, die als die Gründer von Venlo gelten. Er gehörte zu den Brukterern, einem Stamm, der sich um 98 n. Chr. hier niederließ. Ausgrabungen haben gezeigt, dass es hier schon früher Römer gab.

Älteste Tankstelle

Decker zeigt dann auf ein bestimmtes Gebäude, das heute Teil des Limburgs Museum ist. „Das war mal eine Tankstelle. Es wurde in den 1930er Jahren gebaut und ist damit eines der ältesten in den Niederlanden.“ Deshalb gab es in Venlo oft eine Schaufel oder etwas Ähnliches, wie Decker betont. „Nehmen Sie das erste Benzinauto, das in den Niederlanden fuhr. Arnheim behauptet, 1896 der erste Ort in den Niederlanden gewesen zu sein, an dem ein Auto fuhr. Aber drei Jahre zuvor fuhr einer in Venlo, ein Deutscher aus Süchteln, in einem, wie wir heute sagen würden, Mercedes Benz.“ Und die erste Glühbirne in den Niederlanden, die ebenfalls in Venlo hergestellt wurde, so Decker. „Beim Papst. Dieses Unternehmen, das Frederic Pope gehörte, ließ sich 1889 in Venlo nieder. Philips wurde zwei Jahre später gegründet. Pope hätte beinahe Philips übernommen.“ Er lacht: „Dann wäre aus dem VVV der PSV, die Papst Sport Vereniging, geworden.“

Venloer Spitznamen

Danach geht es weiter zur Keizerstraat, die laut Decker eine der schönsten Straßen im Zentrum von Venlo ist. Er zeigt auf einen Fries über dem Tor an der Ostseite der Straße. „Schau, das ist Napoleon Bonaparte. Durch diese Straße zog er 1804 mit seinem Gefolge. Daher der Name.“ Als ehemaliger Polizeibeamter kennt Decker die jüngste Geschichte der Straße besonders gut. „Vor etwa vierzig Jahren war es ein obskurer Ort. Drogendealer, oft Streitereien. Aber jetzt ist es eine sehr schöne kleine Straße. Mit einem ganz besonderen Zaun. Mit Köpfen, die alle Venlo-Spitznamen ausdrücken. Und Anspielungen auf Karnevalslieder. Und Spiele für Kinder.

Kloosterkerk

Auf der anderen Seite der Keizerstraat befindet sich Domani, heute ein Kulturzentrum, die ehemalige Klosterkirche der Dominikanerpatres und das einzige Überbleibsel des Klosterkomplexes Mariaweide. „Die Kirche stammt aus dem fünfzehnten Jahrhundert, als sich die Beginen hier niederließen. Die Franzosen schlossen die Kirche 1798 und verwandelten sie in ein Lagerhaus. Nach der Franzosenzeit gingen die Kirche und das Kloster in Privatbesitz über. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kloster durch Bombenangriffe schwer beschädigt, ebenso wie die Kirche. Unter der Leitung des bekannten Venloer Architekten Kayser wurde die Klosterkirche restauriert.“ 

Patrizierfamilie

Der Weg führt dann über die Beekstraat zum Kwartelenmarkt. Dort fallen sofort das monumentale Romer-Haus und der Brunnen mit der Statue einer scheinbar mittelalterlichen Figur ins Auge. Eine Kopie, erklärt Decker. Das Original stammt aus dem frühen siebzehnten Jahrhundert und befindet sich im Limburger Museum. „Er hat ein Wappen in der Hand, und man erzählt sich, dass die Leute früher dachten, er sei ein Schinken. Deshalb nannten sie ihn Schinkemenke (schink ist Schinken, d. Red.). In einer anderen Geschichte ist jedoch von einem Schinken die Rede, und es heißt, dass die abgebildete Person ein Schinkenschmuggler war.“ Das Romer-Haus, so Decker, ist nach der Familie Romer aus dem siebzehnten Jahrhundert benannt, einer Patrizierfamilie, die einen Großteil des Grundstücks als Lagerraum nutzte. „Ursprünglich stammt es aus dem Ende des fünfzehnten Jahrhunderts, und die spätgotische Fassade aus dieser Zeit wurde in den späten 1930er Jahren wiederhergestellt.“

Stadtmauer

An der Ecke Jodenstraat und Kolenstraat bleibt Decker vor einer Marienstatue in einer Nische stehen. Eine besondere Geschichte, lächelt er. „Diese Statue ist ein Hochzeitsgeschenk aus dem neunzehnten Jahrhundert. Obwohl am Ende des Zweiten Weltkriegs viele Bomben auf dieses Gebiet fielen, kam es unversehrt aus den Trümmern hervor. Das wurde als so besonders angesehen, dass die Statue diesen besonderen Platz bekommen hat“. Decker kann dann nicht widerstehen, zu De Luif zu gehen, einem Stück übrig gebliebener Stadtmauer, das jetzt im Primark-Gebäude eingemauert ist. „Venlo war früher eingemauert. Aber diese Mauern wurden eng, wie es in so vielen Städten der Fall ist. Sie wurden 1867 abgerissen. Dies ist ein Überbleibsel. Im Klostergarten in der Nähe der Keizerstraat ist sogar noch ein Stück der ursprünglichen Mauer zu sehen.

Viele weitere Geschichten

Der Spaziergang führt weiter über den Markt mit seinem berühmten, charakteristischen Rathaus und durch die Gasthuisstraat, die mittelalterlichste Einkaufsstraße der Niederlande, in der die meisten Gebäude noch Spuren ihres spätmittelalterlichen Ursprungs aufweisen. Dann gibt es noch die Martinuskirche, die seit einigen Jahren eine Basilika ist. Und nach einem kleinen Spaziergang endet die Tour in einer kleinen Straße an der Maas, dem Lichtenberg. Decker: „Der Überlieferung nach wurde Flujas, der Ort, an dem wir angefangen haben, hier begraben. Ihm zu Ehren brannte hier lange Zeit ein Feuer. Daher der Lichtenberg“. Und so, sagt er, gibt es Dutzende, ja Hunderte von Geschichten über die Innenstadt von Venlo zu erzählen. Über die jüdische Synagoge, die sich in der Nähe des Lichtenbergs befand und wo sich jetzt der neue innerstädtische Stadtteil Q4 befindet. Über das stattliche Gebäude an der Parade, das heute Calico Jack beherbergt, aber wo die moderne Logistikaktivität von Venlo mit JP Janssen begann. Es geht um den Platz hinter den Ald Weishoes, den Brouwersplaats, wo sich einst drei Brauereien befanden. Über das Ald Weishoes, das derzeit restauriert wird. Über die vielen Kirchen und Klöster im Stadtzentrum, von denen viele verschwunden sind. Und so weiter und so fort.

Anmelden kann man sich für einen Stadtspaziergang im VVV-Laden auf der Rückseite der Buchhandlung Koops in der Klaasstraat.

Venlo (Jac Buchholz) Er zijn zo veel bijzonder plekken in de Venlose binnenstad en er is zo veel over te vertellen, dat past niet in één reguliere stadswandeling, zegt John Decker. Die voor de gelegenheid enkele van de meest aansprekende plekjes toont. “We beginnen vrijwel altijd bij het Limburgs Museum aan de Keulse Poort. Waarom? Omdat daar het beeld staat van Flujas en zijn vrouw, van wie wordt verteld dat het de stichters van Venlo zijn. Hij was lid van de Bructeren, een stam die rond 98 na Christus zich hier vestigde. Voor die tijd waren hier ook al Romeinen aanwezig, zo is uit opgravingen gebleken.”

Oudste tankstation

Decker wijst dan op een specifiek gebouwtje, tegenwoordig onderdeel van het Limburgs Museum. “Vroeger was dat een tankstation. Het is gebouwd in de jaren dertig en daarmee een van de oudste van Nederland.” Zo had Venlo wel vaker een primeur of iets wat daar op leek, geeft Decker aan. “Neem de eerste benzineauto die in Nederland reed. Arnhem claimt dat zij de eerste plaats in Nederland waren waar een auto reed, in 1896. Maar drie jaar eerder reed er al een in Venlo, een Duitser uit Süchteln, in wat we nu een Mercedes Benz zouden noemen.” En de eerste gloeilamp van Nederland, die werd ook in Venlo gemaakt, stelt Decker. “Bij Pope. Dat bedrijf, van Frederic Pope, vestigde zich in 1889 in Venlo. Philips werd twee jaar later opgericht. Pope heeft nog bijna Philips overgenomen.” Hij lacht: “Dan zou VVV PSV zijn geworden, Pope Sport Vereniging.”

Venlose bijnamen

De tocht gaat dan naar de even verderop gelegen Keizerstraat, volgens Decker een van de meest bijzondere straten in de Venlose binnenstad. Hij wijst op een fries boven de poort aan oostkant van de straat. “Kijk, dat is Napoleon Bonaparte. Die is in 1804 met zijn gevolg door deze straat getrokken. Vandaar de naam.” Als oud-politieman kent Decker de recente geschiedenis van de straat bijzonder goed. “Een jaar of veertig geleden was het een obscure plek. Drugdealers, vaak ruzies. Maar nu is het een heel mooi straatje. Met een heel bijzonder hekwerk. Met kopjes die allemaal Venlose bijnamen uitdrukken. Verwijzingen naar carnavalsliedjes ook. En kinderspellen.”

Kloosterkerk

Aan de andere zijde van de Keizerstraat ligt Domani, nu cultuurpodium, ooit kloosterkerk van de paters Dominicanen en enig overblijfsel van het kloostercomplex Mariaweide. “De kerk stamt uit de vijftiende eeuw, toen zich hier begijnen vestigden. De Fransen sloten de kerk in 1798 en maakten er opslag van. Na de Franse tijd werd de kerk en klooster particulier bezit. In de Tweede wereldoorlog werd het klooster door bombardementen zwaar beschadigd, de kerk eveneens. Onder leiding van de bekende Venlose architect Kayser is de kloosterkerk gerestaureerd.” 

Patriciërsfamilie

De wandeling leidt dan via de Beekstraat naar de Kwartelenmarkt. Daar valt meteen het oog op het monumentale Romerhuis en de fontein met daarop het beeldje van wat een middeleeuws figuur lijkt. Een kopie, maakt Decker duidelijk. Het origineel stamt uit begin zeventiende en staat in het Limburgs Museum. “Hij heeft een wapenschild in zijn hand en het verhaal gaat dat mensen vroeger dachten dat het een ham was. Dus noemden ze hem Schinkemenke (schink is ham, red.). Maar een ander verhaal heeft het wel degelijk over een ham en stelt dat de afgebeelde persoon een hamsmokkelaar was.” Het Romerhuis, zegt Decker, is genoemd naar de zeventiende-eeuwse familie Romer, een patriciërsfamilie die een groot deel van het pand als opslag gebruikten. “Oorspronkelijk stamt het uit het einde van de vijftiende eeuw en de laatgotische gevel uit die tijd is eind jaren dertig van de vorige eeuw weer teruggebracht.”

Stadsmuur

Op de hoek van de Jodenstraat en Kolenstraat houdt Decker halt bij een in een nis geplaatst Mariabeeld. Een bijzonder verhaal, glimlacht hij. “Dat beeld is een huwelijksgeschenk uit de negentiende eeuw. Hoewel er in dit gebied aan het eind van de Tweede Wereldoorlog veel bommen zijn gevallen, kwam het onbeschadigd onder het puin vandaan. Dat vond men zo bijzonder dat het beeld deze speciale plek heeft gekregen.” Decker kan het dan niet nalaten naar De Luif te lopen, een stuk overgebleven stadsmuur, tegenwoordig ingemetseld in het pand van de Primark. “Venlo was vroeger ommuurd. Maar die muren gingen knellen, zoals bij zoveel steden. Vanaf 1867 zijn ze afgebroken. Dit is een overblijfsel. In de kloostertuin bij de Keizerstraat staat zelfs nog een stuk van de originele muur.”

Veel meer verhalen

De wandeling gaat verder over de Markt, met het bekende, karakteristieke stadhuis en door de Gasthuisstraat, de meest middeleeuwse winkelstraat van Nederland waar de meeste panden nog sporen van hun laatmiddeleeuwse oorsprong hebben. Verder is er de Martinuskerk, sinds enkele jaren basiliek. En via wat omzwervingen eindigt de tocht bij een straatje aan de Maas, de Lichtenberg. Decker: “Hier zou volgens de overlevering Flujas, waar we mee begonnen, zijn begraven. Ter ere van hem brandde hier lange tijd een vuur. Vandaar de Lichtenberg.” En zo zijn er, zegt hij, nog wel tientallen, wel honderden verhalen te vertellen over de Venlose binnenstad. Over de Joodse synagoge, die in de buurt van de Lichtenberg lag en waar nu de nieuwe binnenstadswijk Q4 is ontstaan. Over dat statige pand aan de Parade waarin nu Calico Jack is gevestigd, maar waar met JP Janssen de moderne logistieke bedrijvigheid van Venlo begon. Over dat plekje achter het Ald Weishoes, de Brouwersplaats, waar ooit drie brouwerijen waren gevestigd. Over dat Ald Weishoes, dat momenteel wordt gerestaureerd, zelf. Over de vele kerken en kloosters in de binnenstad, veelal verdwenen. En zo verder, en zo verder. 

Aanmelden voor een stadswandeling kan bij de VVV-winkel achter in boekhandel Koops aan de Klaasstraat

Napoleon und sein Gefolge.
Die Keizerstraat mit den wunderschönen Geländerverzierungen.